Das aufgeklärte Paar und die Schlange

Das A und O der Geschichte sind nicht der Anfang und das Ende sondern der Anfang und der kreative Neubeginn, der den nächsten Durchlauf initiiert; Generation für Generation.

Und erlöse uns von dem Übel

So spielt die Geschichte im Kontext von A und O.


Die Schlange lag auf einem Ast als A. und seine Frau O. vor ihr stehen blieben.

Schlange gähnend: «Esst ihr immer noch die Früchte vom verbotenen Baum?»
 
 
O.:«Wir essen jetzt von allen Früchten, außer von den Giftigen, von denen wir sterben oder uns zurück entwickeln würden.»
 
Schlau ist die Kleine geworden, dachte die Schlange.
Schlange altklug: «Also wisst ihr jetzt selbst, was gut für Euch ist?»

O.: zögernd: «Wir leben selbstverantwortlich und selbstbestimmt. Wir fügen niemand ein Leid zu. Wer sollte etwas dagegen einzuwenden haben?»

Das wird ja immer besser, dachte die Schlange.
Schlange belustigt: «Jemand, der besser als ihr weiß, was nicht gut für Euch ist und es Euch verboten hat!»

O.: «Gott mischt sich schon lange nicht mehr in unser Leben ein»

Die Kleine hat definitiv die Hosen an, dachte die Schlange. Sie wollte gerade etwas erwidern, kam aber nicht mehr dazu.

O. selbstbewußt: «Er verwehrt uns zwar nach wie vor das ewige Leben; aber wir werden immer älter, weil wir mehr über das Leben wissen und sich unsere Lebensbedingungen durch die Wissenschaft verbessern. Und die Kunst vermag unserem Leben Sinn zu verleihen.»

Schlange: «Habt ihr auch den Baum des Lebens gefunden? Versucht ihr Euch durch die Wissenschaft und die Kunst das Paradies zurückzuholen?»

Die Frau schaute die Schlange erstaunt, verwirrt und fragend an. Die Schlange wartete geduldig auf eine Antwort.

O. spöttisch: «Weil wir älter werden und uns das Leben angenehmer gestalten? Oder weil die Kunst heute die selben Fragen aufwirft wie die Religion; aber die Wissenschaft andere Antworten findet?»

Nicht schlecht die Kleine, dachte die Schlange, Angriff ist die beste Verteidigung. Aber das letzte Argument des einen Gottes zieht immer.

Schlange furchteinflösend: «Habt ihr keine Angst, Gott gegen Euch aufzubringen?»

O. gespielt unschuldig und dann spöttisch: «Was sollte uns geschehen? Wir sind aus dem Paradies vertrieben, ich gebäre unsere Kinder unter Schmerzen, wir ackern uns ab und sterben werden wir sowieso.»

Schlange ernst: «Ihr könntet aussterben»

Die Schlange dachte, das wird noch spannend mit den Beiden. Hoffentlich gehen Euch noch früh genug die Augen auf. Er ist so passiv und die Kleine wächst ihm über den Kopf. Seine Libido ist schwach, wenn sie ihm gleichberechtigt gegenüber tritt; aber wen soll sie sonst nehmen.

Die Frau wendet sich von der Schlange ab, schlägt die Augen demütig nieder.

O.: «Und erlöse uns von dem Übel»

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