Zoom – Wenn es darum geht, den Blick auf einen einzelnen Künstler in einer Sammlung zu richten, dann macht dem Wilhelm-Hack-Museum in der Metropolregion niemand etwas vor.
László Moholy-Nagy (1895–1946) ist als Maler, Fotograf, Grafiker, Pädagoge und Theoretiker bekannt. Er war Lehrer am Bauhaus, hatte danach ein eigenes Atelier in Berlin und verließ Deutschland als er Berufsverbot erhielt. In den USA gründete er das Neue Bauhaus in Chicago. Für Fotografen ist er deshalb besonders interessant, weil er ein Lichtmaler und einer der Pioniere der abstrakten Fotografie war. Charakteristisch ist seine heuristische, experimentelle Vorgehensweise, die Kunst als radikales Experiment versteht. Für ihn gab es ohne Licht keine Kunst. Seit 1922 wird das Licht immer stärker zur Grundlage seiner Ästhetik. 1925 verfasste Moholy-Nagy seinen wichtigen Essay „Malerei, Fotografie, Film“, in dem er seine Theorie des Lichts darlegt und diese auf sämtliche Künste anwendet. Design und Bühnengestaltung gehörten für Moholy-Nagy zur Kunst, die nur für ihn nur Sinn und Bedeutung hat, wenn sie Licht reflektiert. Diese Entwicklung führte zu einer Malerei, die mit Licht anstatt mit Farben malt, und zu Fotogrammen.
In der Ausstellung Zoom #5 zeigt das Wilhelm-Hack-Museum das Gemälde Konstruktion, das Teil einer Werkgruppe ist, die Moholy-Nagy zwischen 1921 und 1924 schuf und die im Keim die Themen seines gesamten späteren Schaffens enthält: die Glasarchitekturen. Dabei handelt es sich um bildnerische Kompositionen aus einander überlagernden Linien, Vierecken, Kreisen und Halbkreisen. Dem Effekt der Transparenz, der den Eindruck schwebender räumlicher Strukturen hervorruft, sprach Moholy-Nagy eine besondere Bedeutung zu, konnte er auf diesem Weg doch die Reaktionen des Lichts beim Auftreffen auf Materialien und Farben veranschaulichen. Die Ausstellung zeigt das Werk im Kontext von El Lissitzky, Kasimir Malewitsch, Lajos Kassák und Max Burchartz.
Die nähere Beschäftigung mit dem Gemälde Konstruktion förderte interessante Entdeckungen zu Tage, wie beispielsweise die Tatsache, dass das Werk mehr als zehn Jahre nach seiner Entstehung in veränderter Komposition in der wichtigen Zeitschrift telehor veröffentlicht wurde. Nina Schallenberg die Sammlungskuratorin des Wilhelm-Hack-Museums hatte schon bei Theo van Doesburg (Hackstücke #3) das Glück der Tüchtigen, als sie entdeckte, dass eines der abstrakten Bilder zumeist falsch herum gezeigt wurde, weil seine Abstammungslinie von anderen Werken nicht vollständig bekannt war. Man kann nur hoffen, dass diese hervorragende Kuratorin der Metropolregion noch lange erhalten bleiben wird.
Die nähere Beschäftigung mit dem Gemälde Konstruktion förderte interessante Entdeckungen zu Tage, wie beispielsweise die Tatsache, dass das Werk mehr als zehn Jahre nach seiner Entstehung in veränderter Komposition in der wichtigen Zeitschrift telehor veröffentlicht wurde. Nina Schallenberg die Sammlungskuratorin des Wilhelm-Hack-Museums hatte schon bei Theo van Doesburg (Hackstücke #3) das Glück der Tüchtigen, als sie entdeckte, dass eines der abstrakten Bilder zumeist falsch herum gezeigt wurde, weil seine Abstammungslinie von anderen Werken nicht vollständig bekannt war. Man kann nur hoffen, dass diese hervorragende Kuratorin der Metropolregion noch lange erhalten bleiben wird.
Links:
Zoom # 5:
László Moholy-Nagy. Konstruktion | Wilhelm-Hack-Museeum | 11. September bis 15. November 2015
Kuratorin Dr. Nina Schallenberg (früher Dr. Nina Gülicher)
Kuratorin Dr. Nina Schallenberg (früher Dr. Nina Gülicher)