Über den Weinanbau weiß man, dass man im Keller nicht nachholen kann, was man im Weinberg versäumt hat. Beim Fotographieren kann man beim Entwickeln der Bilder nicht nachholen, was man beim Fotographieren versäumt hat. Der wichtigste Faktor beim Fotographieren ist das Licht. Fotographieren heißt mit Licht malen. Dabei gibt es weder das beste noch das richtige Licht. Das Licht muss zur Aussage des Bildes und zum Konzept der Bilderserie passen, zu der das Bild gehört. Dennoch hat das Licht eine besondere Qualität, wenn die Sonne auf oder unter geht. Aber es gibt weitere Faktoren, welche die Qualität des Lichts und des Fotographierens bestimmen.
Michael Ruetz meint: „Wie bei allen technischen Innovationen muss man auch bei der modernen Fotografie erst lernen, damit umzugehen. Die digitale Fotografie, wenn man sie richtig versteht und anwendet, ist letztlich ein malerisches Medium. Weil sie dem Fotografen erlaubt, was Maler tun: Farben zu verändern und Farben zu adaptieren. All das ging mit der analogen Fotografie nicht.“ und „Allen fehlt die Geduld. So viel Zeit und Warten kann sich heute niemand mehr abverlangen. Was ja auch verständlich ist. Auch malende Künstler nehmen sich nicht gerade viel Zeit. Studenten an meiner Hochschule (Hochschule für Bildende Künste Braunschweig) würden am liebsten schon im dritten Semester eine eigene Ausstellung machen, anstatt sich Zeit zu lassen. Das ist heutzutage so.“
Links:
Michael Ruetz: Allen fehlt die Geduld, Die digitale Fotografie ist ein malerisches Medium, Bilder wie Fenster in die Ewigkeit
Wenn sie ihren eigenen Stil finden und ihr Repertoire erweitern wollen, dann geht es beim Malen mit Licht darum:
- die passende Jahreszeit: Frühling, Sommer, Herbst, Winter.
- das passende Wetter: Nebel, Regen, Sturm, etc.
- die passende Raumlichkeit: Flächigkeit, Silhouette, Tiefe, etc.
- die passende Lichtstimmung: Available Light, Blaue Stunde, Nachtfotographie, Goldenes Licht, Tageslicht, Dramatisches Licht, etc.
- die passende Lichtführung: Gegenlicht, Seitenlicht, Hintergrundlicht, Akzentlicht, Aufhelllicht, Fülllicht, Führungslicht, Kopf- Kameralicht, Oberlicht, Spitzlicht, Streiflicht, Unterlicht, etc.
- etc.
zu wählen. Folgt man der Empfehlung von Michael Ruetz, dann gehört sehr viel Geduld aber auch Freude am Experimetieren zur Suche nach dem eigenen Stil. Wenn Sie möchten, dass man ihre Bilder unter Tausenden erkennt, dann muss ihr Stil entweder auf Gemeinplätze verzichten oder auch diesen etwas Unverkennbares verleihen. Genau in diesem Punkt steckt die größte Schwierigkeit und deshalb benötigt man viel Geduld.
Symbole für die Bildanalyse, die mit dem Licht und damit auch mit der Räumlichkeit des Bildes zu tun haben.
Die Flächigkeit: Bilder oder Bildteile, in denen wenig oder keine Tiefenwirkung zu erkennen ist und die deshalb als Fläche wirken.
Für die Lichtführung genügt uns ein Symbol für die Bildanalyse, unter dem wir die Lichtführung besprechen, wenn die Lichtführung eine besondere Rolle spielt. Ausleuchtung