Am 12.10.2014 fand eine Bildbesprechung zum ersten und zum zweiten Walk Fotografie statt.
Für die Bildbesprechung schlagen wir einen systematischen Ansatz vor, der – soweit wir sehen – von Ernst A. Weber entwickelt wurde. Wer zur Bildbesprechung kommt, sollte seine Bilder in ausgedruckter Form mitbringen (Nicht mehr als 5-8 Bilder pro Walk, alle kleiner als DinA4).
Die Nachbesprechung wird – wie die Walks – als Veranstaltung auf
facebook dokumentiert und die Bilder zu den Walks können vorab in einer
Flickr-Gruppe abgelegt werden. Man benötigt aber weder einen facebook- noch einen flickr Account, um die Seiten anzuzeigen. Wir bedanken uns nochmals recht herzlich bei allen Teilnehmern der Walks und hoffen, dass Sie ihre Teilnahme mit der angebotenen Bildbesprechnung abschließen.
Bitte bringen sie nicht zu viele Bilder mit. Pro Abschnitt sollten es nicht mehr als 1-3 Bilder und pro Walk nicht mehr als 5-8 Bilder sein. Idealerweise sollten sich die Bilder auf die Aufgaben beziehen, die an den entsprechenden Abschnitten der Walks gestellt waren. Wenn sie es mit den Aufgaben nicht so genau genommen haben, dann bringen Sie mit was sie haben 😉
Wir treffen uns am 12.10.2014 um 16:00 Uhr in der Jungbuschstraße 17, wo verschiedene Künstlergruppen zuhause sind, darunter die FOMA-17, bei der wir zu Gast sind.
Die Bildbesprechung unterteilt sich in die folgenden Abschnitte:
16:00 – Begrüßung und Einführung zur Bildbesprechung.
16:20 – Im Umfeld der Haltestelle Rheinstraße.
16:40 – Im Umfeld der Haltestelle Handelshafen.
17:00 – Galerie über dem Mühlauhafen.
17:20 – Im und um den Friedrichspark.
17:40 – Um, Über und Unter der Konrad-Adenauer Brücke.
18:00 – Schlosspark.
18:20 – Zum Schluss machen wir eine kleine Abschlussrunde.
Nach der Bildbesprechung gibt es verschiedene Möglichkeiten den Abend ausklingen zu lassen. Um 19:00 beginnt im Cafe Buschgalerie die Finissage zur Ausstellung Verborgene Oasen.
Zum Thema Bildanalyse und Bildbesprechung bauen wir im Laufe der Woche eine Seite auf. Wenn Sie fertig ist, dann können sie hier klicken:
hier klicken. Auf dieser Seite finden sie – wenn wir sie angelegt haben 😉 -nützliche Informationen zum Thema Bildbesprechung. Für ihre 1-3 besten Bilder sollten sie einmal eine systematische Bildanalyse anhand jener Kriterien machen, die wir auf unseren Seiten zur Architekturlehre der Fotografie vorschlagen. Die Symbole und die Erklärungen finden Sie auf unseren Seiten zur Architekturlehre der Fotografie oder wenn sie auf die Symbole klicken. Im folgenden zeigen wir ein Beispiel für eine Bildanalyse.
Der
Bogen: Diese symmetrische Figur hat einen verbindenden Charakter – wie beispielsweise bei einer Brücke über einen Fluss, bei der die Brücke ein Ufer mit dem anderen verbindet. Eine Kurve wie im rechten Bild kann einen Richtungswechsel darstellen. Der im rechten Bild sichtbare Bogen stellt eine Verbindung zwischen nicht sichtbaren Teilen her und zeigt einen Richtungswechsel für das „Dach“ an.
Die
perspektivischen Linien: Die
perspektivischen Linien eines Bildes unterstützen die Räumlichkeit des Bildes. Der im rechten Bild sichtbare Bogen bricht die vom Boden ausgehende Wirkung einer
Zentralperspektive mit einem Fluchtpunkt auf und deutet durch den Richtungswechsel für das „Dach“ einen anderen nicht sichtbaren Fluchtpunkt an.
Die
Ähnlichkeit:
Wir ordnen einem Foto in der Bildanalyse
Ähnlichkeit zu, wenn es mehrere Gegenstände oder Personen in der Fotografie gibt und Ähnlichkeit zwischen den Gegenständen oder zwischen den Personen besteht. Auch die Wiederholung von Mustern behandeln wir so. Im rechten Bild besteht
Ähnlichkeit zwischen dem „Boden“ und dem „Dach“ und zwischen dem Zug und den „aufgereihten“ Autos.
Der
symmetrische Bildaufbau oder die
Symmetrie: Die
Symmetrie erzeugt oft eine
ausgewogene, geordnete Wirkung. Das Bild rechts ist nicht wirklich symmetrisch, da die
verzerrte Symmetrie durch die Ähnlichkeit von „Boden“ und „Dach“ sowie der Ähnlichkeit zwischen dem Zug und den „aufgereihten“ Autos getragen wird.
Die
Schärfentiefe, Selektive Schärfe, Totale Schärfe: Für das Bild wurde
Totale Schärfe gewählt, um die Wirkung der perspektivischen Linien zu verstärken. Die
Totale Schärfe verstärkt den irritierenden Effekt, dass für beide Fluchtpunkte im Bild die Sicht auf die Fluchtpunkte versperrt wird.
Die
Lichtführung: Das starke Seitenlicht von links – durch die tiefstehende Sonne – bricht die symmetrische Ordnung durch die Schatten der Pfeiler und der Laterne auf und lenkt den Blick eher auf den
fahrenden Zug als auf die
stehenden Autos und damit in die gleiche Richtung, in die das „Dach“ – hin auf den zweiten Fluchtpunkt – abbiegt.
Die
Magie (in der fotografischen Leistung): Die Magie des Bildes liegt für mich in verschieden Aspekten, die sich gegenseitig unterstützen und ein „Geheimnis“ bewahren. Der Blick wird durch die perspektivischen Führungslinien auf dem Boden, durch den Zug und durch die aufgereihten Autos in die Mitte geführt, aber der Blick wird durch die Pfeiler versperrt. Der Bogen im „Dach“ bietet einen Alternativen Fluchtpunkt an, der aber ebenfalls verdeckt wird – in diesem Fall durch den Zug. Der Blick wandert und wandert hat Alternativen, aber in beiden Alternativen keine freie Sicht. Auf diese Weise wird das „Geheimnis“, wohin die Reise geht, bewahrt. Die im Bild vorhandenen Ähnlichkeiten und die verzerrte Symmetrie unterstützen die Wirkung. Die Laterne in der Mitte hat Ähnlichkeit mit einem magischen Zauberstab, der sich in der Perspektive wiederholt und um den Fluchtpunkt iteriert. Die Wirkung wird dadurch unterstützt, dass man viele Details entdecken kann, die zu Objekten gehören, die zum großen Teil
verdeckt sind.