Man muss nicht Leica Fotograf werden (obwohl die Versuchung groß ist), um vorwiegend mit Festbrennweiten zu fotografieren.
Es ist eine gute Übung – selbst mit einem Zoomobjektiv – eine feste Brennweite zu wählen und damit zu fotografieren. Das steigert aus verschiedenen Gründen die Qualität der gemachten Bilder.
- Beim Fotografieren mit Festbrennweiten läuft man mehr. Dadurch bewegen sich Objekte auf dem Hintergrund und man kann besser Strukturen im Bild formen.
- Durch das verstärkte Laufen sieht man mehr.
- Bei Zoomobjektiven sind nicht alle Brennweiten gleich gut. Man sollte – wenn möglich – nur die Besten verwenden.
Henri Cartier-Bresson hat überwiegend eine 50 mm Festbrennweite auf seiner Leica verwendet und er hatte seine Gründe. Man muss nicht so restriktiv wie Cartier-Bresson sein, aber nicht jeder Bildwinkel passt zum eigenen Stil und nicht jede Brennweite liegt einem im Blut. Deshalb sollte man mit den gängigen Brennweiten experimentieren, um die eigenen Vorlieben und Schwächen kennen zu lernen. Die Schwächen sollte man nach und nach ausmerzen um ein reichhaltigeres Repertoire zu erreichen. Aber man sollte auch seine Vorlieben und seinen Stil pflegen. Es kann auch sein, dass die eigenen Vorlieben in unterschiedlichen fotografischen Genren unterschiedlich sind. Testen Sie es aus!