Das Atelier Camera obscura et magica ist ein Atelier für künstlerische Fotographie. Es ist das Atelier von Ralf Jochen Moser.
Die Notwendigkeit der fotografischen Gestaltung
Konzepte für die fotographische Gestaltung sind untrennbar mit dem Namen Andreas Feininger verbunden, wenn es um die hohe Schule der Fotografie oder um die ganz große Fotolehre geht. Feininger fasst inbesondere die fotografische Leistung ins Auge und zeigt einige Wege auf, wie man die Fotografie selbst zur Kunst entwickeln kann.
Feininger hat deutlich auf die Notwendigkeit der Gestaltung hingewiesen und klar gemacht, dass es die richtige Darstellung nicht gibt. Bestenfalls kann man in Gute und weniger Gute relativ zu einem gesetzten oder vorgegebenen Darstellungszweck einteilen. So ist Fotographieren einerseits leicht, weil jedes Kind den Auslöser betätigen kann, und andererseits schwer, weil es oft nur sehr wenig gute unter vielen Aufnahmen zu einem aufgenommenen Motiv gibt. So kann man sagen, dass die fotografische Gestaltung notwendig ist, aber dass keine Notwendigkeit beschreibt, wie die Gestaltung zu geschehen hat.
Die Möglichkeit der künstlerischen Gestaltung
Seit vielen Jahren hat aber auch die Kunst die Fotografie entdeckt und nutzt das Medium Fotografie um Kunstprojekte umzusetzen. Es gibt keine Notwendigkeit zur künstlerischen Gestaltung aber die Möglichkeit zur künstlerischen Gestaltung in der Fotografie. Das Spektrum reicht von Kunstprojekten, die das Medium Fotografie verwenden bis zur hohen fotografischen Kunst der Meister der (ästhetischen) Fotografie. Dabei gelingt es den Meistern oft eine eigene Ästhetik zu entwickeln, die Anfangs nicht jedem gefällt.
Bei solchen Kunstprojekten können ganz andere Zugänge zur Fotografie entstehen, welche die klassischen Kunstform eines Andreas Feininger nicht im Blick hatte. Bei solchen Projekten ist es nützlich, neben der fotografischen Leistung auch die künstlerische Leistung zu sehen und zu betrachten.
Künstlerische und Fotografische Projekte lassen sich lösungsneutral aufstellen
Ich bin daran gewöhnt die Probleme, die ich lösen will, lösungsneutral aufzustellen. Das ist eine Technik aus den Ingenieurwissenschaften, die so neutral ist, dass man sie auf jeden Herstellungsprozess im Sinne von Aristoteles anwendbar ist. Solche Herstellungsprozesse können ganz abstrakte Dinge herstellen: Freundschaften, Liebschaften, Kunst, Wissenschaft, usw. Es geht eigentlich nur darum, dass wir etwas in einem Prozess anstreben und dabei Entscheidungen über den Prozess und über die Resultate des Prozesses treffen. Man erzielt die besten Resultate, wenn man dabei die eigenen Entscheidungen undokmatisch untersucht und das Problem, das der Herstellungsprozess löst, möglichst lösungsneutral im Problemraum aufstellt, bevor man Lösungsalternativen im Lösungsraum (experimentell) prüft.
Es hat mir die Sache erleichtert, die Entscheidungen des fotografischen Herstellungsprozesses zuerst zu betrachten und explizit zu machen. Mit solchen Entscheidungen lege ich die fotografische Leistung der Resultate also der Bilder fest. Den künstlerischen Prozess sehe ich als Metaprozess, der die fotografischen Entscheidungen aus der Sicht des Künstlerischen Problems hinterfragt, das ich lösen möchte.