AiD ART M 2024 – Bahram Hajou

Bahram Hajou: Meister der Melancholie und menschlichen Tiefe

Bahram Hajou entdeckte seine künstlerische Begabung bereits in jungen Jahren und entwickelte sie kontinuierlich weiter. Ursprünglich aus Syrien stammend, führte ihn seine Leidenschaft für die Kunst nach Europa, wo er seine Fertigkeiten an renommierten Kunstakademien verfeinerte. Diese Ausbildung sowie der kulturelle Wechsel prägten seine künstlerische Laufbahn maßgeblich und ermöglichten ihm, seine einzigartige Ausdrucksweise zu entwickeln.

Heute ist Bahram Hajou für seine zeitgenössischen Gemälde bekannt, die durch ihre technische Raffinesse und ein tiefes Verständnis für Farbkompositionen und Texturen bestechen. Seine Werke, oft geprägt von einer melancholischen Atmosphäre und geheimnisvollen Figuren, wurden vielfach ausgezeichnet und in zahlreichen Ausstellungen und Messen weltweit präsentiert. Der Künstler lebt und arbeitet in Deutschland, wo er sich in seinem Atelier der Schaffung neuer Werke widmet.

Hajous Gemälde zeigen häufig einsame, nachdenkliche Menschen, oft in stillen, introspektiven Momenten eingefangen. Sein Werk umfasst auch symbolische Darstellungen und abstrakte Elemente, die dem Betrachter Raum für Interpretation lassen. Dabei setzt er sich intensiv mit der menschlichen Existenz, Identität und den Emotionen auseinander. Was liegt hinter den Fassaden, die Menschen täglich zeigen? Diese Frage durchzieht sein gesamtes Schaffen.

Besonders bemerkenswert ist Hajous Fähigkeit, durch subtile Farbverläufe, ausdrucksstarke Gesichter und sanfte Linienführungen eine tiefe emotionale Wirkung zu erzeugen. Seine Figuren, oft in introspektive Posen versunken, spiegeln das innere Erleben und die Seelenzustände wider, die viele Betrachter als zutiefst berührend empfinden. Hajous Kunst fordert dazu auf, über die tieferen Schichten der menschlichen Psyche nachzudenken und die stille Schönheit des Alltags zu erkennen und wertzuschätzen.

DUO 2024 40x50cm Acryl auf Papier gerahmt
7500€

Grüne Frau 2023 40x50cm Acryl auf Papier gerahmt

Mann I 2024 40x50cm Acryl auf Papier gerahmt
7500€

Mann II 2024 40x50cm Acryl auf Papier gerahmt
7500€

Mann III 2024 40x50cm Acryl auf Papier gerahmt
7500€

Rosa Frau 2024 40x50cm Acryl auf Papier gerahmt

Rote Frau 2023 40x50cm Acryl auf Papier gerahmt

AiD ART M 2024 – Thomas Wunsch

Die Decodierung der Geheimnisse des Lebens oder die Sehnsucht nach etwas, das es nicht gibt

von Ralf Jochen Moser

Das Leben ist voller mystischer Geheimnisse und die Bilder der Arbeiten ‹Code› und ‹Code Black› von Thomas Wunsch sind es im Besonderen. Sie zeigen Symbole, Zeichen, Ziffern und Buchstaben, die Mythen und Geheimnisse zu beschwören scheinen. Wenn unser Geist mit der Decodierung der Zeichen beginnt, dann erzeugt er dabei fast automatisch immer neue Schöpfungsmythen für immer neue Geheimnisse; aber die Codierungen in den Fotografien von Thomas Wunsch entziehen sich einer finalen Decodierung, was die Geheimnisse vergrößert und den Mythen weiteren Raum gibt. Unser Bewusstsein wittert in den Fotografien Bedeutungen, weil geheimnisvoll immer auch bedeutungsvoll verheißt; aber je länger die Bilder betrachtetet werden, desto größer werden die Geheimnisse.
Vielleicht ist es nur eine angeborene Manie, in alles Sinn und Bedeutung hineinzuinterpretieren; eine Manie, die durch unseren Glauben an Sinn geschürt und bei ausbleibendem Erfolg mit Geheimnissen kaschiert wird. Wir gehen unserem Leben auf den Grund, entschlüsseln die Funktionen unserer Organe und die Konstruktion unseres Körpers, entschlüsseln die Codierungen unseres Erbguts und den Bauplan des Lebens – immer auch auf der Suche nach dem Schöpfer und Sinngeber. Dabei übersieht die Suche nach Sinn mit Leichtigkeit ein offen vor uns liegendes Geheimnis: die Suche nach einem gegebenen Sinn ergibt oft weniger Sinn, als dem eigenen Leben selbst Sinn zu geben. Es macht insbesondere dort Sinn, unseren Glauben zu hinterfragen, wo wir durch Beobachtungen etwas lernen können – vielleicht dreht sich die Sonne dann nie wieder um uns und die Erde.
Die Fotografien von Thomas Wunsch sind geheimnisvoll, weil sie – wie das Leben selbst – zu keinem idealen Sinn und keiner offensichtlichen Interpretation einladen. Die Fotografien sind real, weil er sie irgendwo auf der Welt entdeckt hat. Sie sind konstruiert, weil die Perspektive und der Bildausschnitt konstruktiv gewählt wurden. Sie enthalten erhebliche, weitgehende Korrekturen, wenn zum Beispiel Details nicht richtig ins Bild passten, weil sie womöglich zu viel Sinn ergaben.
Die Fotografien von Thomas Wunsch sind immer als Einzelbilder konzipiert und daher eher Sammlungen als Serien. Dennoch macht es Sinn, die Bilder für Ausstellungen zu gruppieren und sie beispielsweise als Triptychon zu kuratieren. Es kann unsere Aufmerksamkeit verstärkt auf jene Teile unseres Geistes lenken, der die Manie erzeugt, die uns dort glauben lässt, wo wir wissen könnten. Wenn wir dort Sinn suchen, wo möglicherweise keiner ist, immunisieren wir unseren Glauben mit Geheimnissen gegen besseres Wissen und eine aktive Sinngebung durch uns selbst. Egal wie viele Geheimnisse wir über das Leben gelüftet haben, immer werden neue Geheimnisse bleiben. Bei der Suche nach einem gegebenen Sinn vergessen manche gar, ihr Leben zu leben. Die Sehnsucht nach einem gegebenen Sinn hat einen hohen Preis, wenn sie sich nicht erfüllen lässt: sie kostet im wahrsten Sinne des Wortes das sinnvolle Leben.
Die Fotografien von Thomas Wunsch laden die Betrachterin und den Betrachter zu einem Selbstversuch ein, ihren Geist im Kontext der harmonischen Komposition der Bilder zu beobachten, wie er nach einem interpretierbaren Inhalt für die Codierung der Symbole, Zeichen, Ziffern und Buchstaben sucht. Da die Konstruktion und die Struktur der Bilder geradezu nach Sinn rufen, ergibt sich das Geheimnis, aus den vielen verschiedenen Interpretationen, die sich finden lassen.
Wie der Betrachter auf die Bilder reagiert, hängt von der Sozialisierung seines Geistes ab. Manche verfügen über einen ruhelosen Geist, der bis er erlischt, alles hinterfragt, aber dabei nicht mehr zur Ruhe kommt. Manche festigen ihren Geist deshalb durch einen gut begründeten Glauben. Manche brauchen darüber hinaus die Sicherheit einer Glaubensgemeinschaft und manche werden dabei gar das Opfer einer Manipulation.
In allen Fällen hat der glaubende Geist – egal, ob manipuliert oder nicht manipuliert – immer eine idealistische Programmierung, die ständig und überall nach der einen richtigen Interpretation, dem richtigen Weg, der richtigen Richtung, dem richtigen Denken oder der richtigen Methode sucht, an die er oder sie glauben will. Wer in den Bildern von Thomas Wunsch immer eine richtige Interpretation sucht, erlebt möglicherweise, wie die eigene idealistische Programmierung die Oberhand über die eigene Selbstbestimmung gewinnt.
Ein ruheloser Geist, in dem der Zweifel fester verankert ist als seine idealistische Programmierung, findet zwar seltener eine richtige Interpretation, kommt aber möglicherweise trotzdem nicht bei der Selbstbestimmung, sondern nirgends an. Es macht den Anschein, dass alleine der Glaube an die richtige Interpretation Sicherheit verleiht, auch wenn es sich dabei um eine vermeintliche, durch den eigenen Glauben hergestellte Sicherheit handelt.
Was lässt sich daraus lernen? Religiöse Idealisten lernen möglicherweise, dass die Suche nach den Idealen fest in uns verankert ist und sehen darin eine Bestätigung ihres Glaubens. Andere Idealisten lernen vielleicht, dass potenziell verschieden programmierte Denkweisen auch unterschiedliche Glaubenssysteme erzeugen können und auch erzeugen – was sich an den Streitigkeiten unter Idealisten über die richtigen Ideale erkennen lässt. Was sich lernen lässt, ist unbewusst oft durch das begrenzt, was wir lernen wollen.
Situationen, in denen wir ein Geheimnis wittern, laden gerade dazu ein, sich mit geistigen Strukturen, unbekannten Codierungen, analytischem Denken, uns selbst und jenen Prozessen zu beschäftigen, mit denen wir dazu lernen. Wer auf die Erkenntnisse der kybernetischen Modellbildung zu unserem Lernverhalten zurückgreift, erkennt, dass die Programmierung unseres Geistes insbesondere durch unser Lernverhalten geprägt ist.
Sehen, Hören, Schmecken, Riechen oder Tasten sind Funktionen unseres Geistes, die wir automatisch auf die richtige Weise erlernen, da Licht, Schall und unsere physikalische-chemische Realität sich für alle gleich verhält. Dadurch können sich Fehler beim Lernen automatisch korrigieren.
Sprechen, Denken, Gesichter oder Objekte erkennen sind dagegen Funktionen, bei denen sich ein Entscheidungs- und Interpretationsspielraum öffnet, der verhindert, dass es – objektiv betrachtet – nicht immer eindeutig richtig oder eindeutig falsch gibt. Funktionen mit Spielraum erlernen wir auf andere Weise, da bei Entscheidungen und Interpretationen Werturteile darüber entscheiden, ob eine Lösung ein Problem besser oder schlechter löst. Lediglich, wenn wir ein Problem in gleicher Weise aufstellen, betrachten und mit den gleichen Maßstäben alternative Lösungen vergleichen, werden wir uns möglicherweise über besser oder schlechter einig. Wie wir aus dem echten Leben wissen, sind solche Momente der Einigkeit seltener als der Glaube an ideale Lösungen.
Dort wo wir Regeln, Sinn und Interpretation selbst wählen können, führt der klassische Rationalismus, bei dem es für ein Problem genau eine richtige Lösung gibt, nur zum nie endenden Streit über die richtigen Lösungen und die richtigen Ideale. Lösen wir uns von einem solchen Rationalismus, dann können wir unseren Geist und uns selbst freier betrachten. Dabei spielen die Selbstbeobachtung und die Metaebenen des Lernens zentrale Rollen. Je mehr Ebenen der Selbstbeobachtung unser Geist besitzt, desto weniger ist er von den Widersprüchen in seinen eigenen Sprachspielen blockiert und desto bereiter ist er, über unsere Realität dazu zu lernen.
Vielleicht erkennt ein solcher Geist sogar, dass viele Widersprüche, Mythen und Geheimnisse sich auf fehlenden Metaebenen der Wahrheitsinterpretationen und falsche Verallgemeinerungen über Wertmaßstäbe zurückführen lassen.
Manche glauben bereitwillig etwas zu wissen, weil ihr idealistisch programmierter Geist es so bestätigt, wie sie es glauben wollen.
Die Fotografien von Thomas Wunsch bieten eine bessere Alternative als ein idealistischer Glaube, weil sie aus jenen Stoff sind, der jede und jeden einlädt, ihren eigenen Geist zu betrachten, die Ebenen der Selbstbeobachtung zu erweitern, das lernende Fortschreiten des eigenen Geistes wieder zu aktivieren und dabei trotzdem zur Ruhe zu kommen.
Die Bilder bieten ein ästhetisches, aber trotzdem neutrales Spielfeld, den eigenen Geist immer wieder auf die Probe zu stellen. Wer dabei den klassischen Rationalismus mit seiner Suche nach der richtigen, idealen Lösungen gehen lässt, kann die Sache in Zukunft vielleicht auf allen Gebieten entspannter angehen. Sie gestehen den Menschen zu, dass sie ihrem Leben einen unterschiedlichen, nicht vorgegebenen Sinn geben, weil sie das Problem ihres Lebens unterschiedlich aufstellen. Sie erkennen in idealistischen Sprachspielen versteckte Werturteile und sie widerstehen den damit verbundenen Interpretationen und Bevormundungen. Sie werden frei, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen, und suchen weniger nach einem vorgegebenen Sinn.

Code I.

Titel Code I. I.-X.
Auflage 6+1
Material Fine Art Print | 50 x 50cm oder 100 x 100 cm
Preise:
50 x 5 0 cm 1200 € (ohne Rahmen) oder 1320 € (inkl. Rahmen)
100 x 100 cm 4800 € (ohne Rahmen) oder 5120€ (inkl. Rahmen)
Rahmung Halbe, Alu 8 schwarz matt, Museumsglas

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

VIII.

IX.

X.

Code Black One

Titel: Code Black One I. -X.
Auflage 6+3
Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise:
60 x 6 0 cm 1800 € (ohne Rahmen) oder 1950 € (inkl. Rahmen)
90x 90 cm 4050 € (ohne Rahmen) oder 4350€ (inkl. Rahmen)
Rahmung Halbe, Alu 8 schwarz matt, Museumsglas

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII,

VIII.

IX.

X.

AiD ART M 2024 – Jessen Oestergaard

Was mir Oestergaards vierte Bilder
aus der Edition ‹ Was mir der Rhein erzählt › auf den Metaebenen
des Lebens, des Lernens, des Geistes und der Kunst erzählen

erzählt von
Ralf Jochen Moser

An den vierten Bildern stellt sich für einen Künstleringenieur besonders augenfällig dar, dass sie zwar in gleicher Weise aber mit leichten Variationen konstruiert wurden. Ihre Konstruktion wurde in einem künstlerischen Prozess entwickelt, in dem zwei verschiedene fotografische Verfahren aufeinander folgen, bevor der finale Zusammenbau von drei Bildern zu einem vierten Bild erfolgt. Jeder der einzelnen Schritte leistet seinen eigenen Beitrag zum Werk des Künstlers.

Die Bilder wurden von Oestergaard beim Spazierengehen am Rhein mit seiner Sofortbildkamera von Polaroid aufgenommen. Die Sofortbilder sind fotografische Unikate, Sammelstücke und innig geliebte Erinnerungsstücke, die er auf Spaziergängen am Rhein entdeckt und aufgenommen hat. Die Kamera – selbst ein kostbares Sammelstück – verstärkt Oestergaards Leidenschaft für die Sofortbildfotografie und die Sammelstücke, die sie hervorbringt.

Zuhause hat sich beim Betrachten der gesammelten Sofortbilder das künstlerische Ritual herausgebildet, drei Erinnerungsstücke in einem Gedankenexperiment zu einem vierten Bild zusammenzusetzen. Während des künstlerischen Rituals erneuern die Bilder seine Erinnerungen an seine Entdeckungen am Rhein und aus den aufgenommenen Erinnerungen entstehen in Oestergaards Vorstellung eine erste Skizze der vierten Bilder sowie eine Idee für eine Geschichte; eine Geschichte, die ihm der Rhein aus den aufgenommenen Erinnerungsstücken heraus erzählt.

Ein weiterer fotografischer Prozess bereitet die ausgewählten Bilder auf das Zusammenfügen am Computer vor und erlaubt Oestergaard seine Sofortbilder eingehender zu untersuchen. Nach dem hochauflösenden Scannen werden sie ein zweites Mal entwickelt: die Farbigkeit wird aneinander angeglichen, Mängel des Filmmaterials werden untersucht und – entsprechend der Einschätzung der Untersuchung – abgeschwächt, verstärkt oder sogar hervorgehoben. Dabei werden Informationen, Erinnerungen und Dinge herausgearbeitet, die auf den Unikaten mit den Augen allein nicht sichtbar waren. Insbesondere die Vergrößerung der Bilder macht Unsichtbares sichtbar. Der zweite fotografische Prozess vollendet als künstlerische Einflussnahme die automatische Entwicklung der Sofortbilder, löst die Bilder fotografisch von den Unikaten und bereitet sie auf ihr neues Leben in den vierten Bildern vor.

Das Zusammenfügen der drei Bilder zu einem vierten offenbart die Variantenkonstruktion, in die sich die zugehörigen Geschichten einbetten lassen. Schon beim Ineinanderschieben der drei Bilder ergibt sich eine visuelle Spannung, die das vierte Bild mit narrativer Energie auflädt. Sie verändert kontinuierlich wie die drei Bilder als viertes gesehen werden und auf diese Weise auch den Fluss der Geschichte selbst. Wie weit die Bilder miteinander verschmelzen, bestimmt Zeit und Raum in der Geschichte: klar definierte Linien zeigen sich am Anfang der Erzählung, verschmelzende Linien führen die Handlung weiter und kaum wahrnehmbare Übergänge führen den Betrachter möglicherweise zu einem dramatischen Höhepunkt.

Der erzählerische Kontext des vierten Bildes wird durch die Konstruktion getragen, hält die drei Bilder zusammen und lässt den Betrachter in den Fluss der Erzählung eintauchen. Die drei Bilder wiederum halten durch ihren Informationsaustausch an den Rändern die Geschichte in Fluss und verwandeln sie in etwas Lebendiges, indem sie ihre eigene Sichtweise von Bild zu Bild in alle Richtungen weitertragen. Es ist die Konstruktion aus drei ineinandergeschobenen Bildern – einem Triptychon im Ergebnis nicht unähnlich, die den vierten Bildern ein neues Leben schenkt.

Innerhalb eines vierten Bildes ergeben sich verschiedene Übergänge und Eigenschaften, die Konflikte bei der Auslegung der Geschichten hervorrufen können. Solche Konflikte lassen sich beispielsweise im vierten Bild ‹ Traum des Anglers › auf einer Metaebene auflösen. Wenn das warme Gefühl, das durch das Gelb der Sonne im Bild ausgelöst wird, durch die warnende Funktion der Farbkombination Schwarz-Gelb in eine Vorahnung von Gefahr kippt, dann kann aus dem Traum des Anglers leicht ein Alptraum werden. Der Traum des Anglers, wie ein Fisch an seiner eigenen Angel zu hängen, kippt zum Alptraum beim Waterboarding an der Angel zu ersticken. Das ist der Stoff, aus dem sich neue Erzählungen und neue Sichtweisen auf den Metaebenen des Lebens, des Lernens, des Geistes und der Kunst ergeben.

Die immanenten Konflikte und die kommunikativen Übergänge zwischen den drei Bildern ermöglichen der Betrachterin und dem Betrachter, an verschiedenen Stellen in den Fluss der Erzählung einzusteigen und dabei ihrer und seiner eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen. Wie alle guten Erzählerinnen verändern die vierten Bilder ihre Erzählweise von Mal zu Mal und laden die Zuhörer kontinuierlich dazu ein, sie zu einer eigenen Geschichte zu formen. Wer sich auf Jessen Oestergaards Arbeit „Was mir der Rhein erzählt“ einlässt, wird möglicherweise sogar in einen meditativen Flow aus tausendundeiner Geschichte gezogen. Deswegen kann es schwerfallen, sich vom Erzählen auf den Metaebenen und dem Zuhören auf den Ebenen darunter zu lösen, weil wir auf diese Weise Gefallen daran finden, uns mit uns selbst zu beschäftigen.

Die meditative Stimmung der vierten Bilder lehnt sich mit ihren Metastufen des Lebens und des Lernens an die meditativen Stimmungen des Morgenlandes an, die auch ohne christlichen Gott Sinn ergeben. Die Ähnlichkeit der vierten Bilder mit abendländischen Triptychen verstärken zwar unterbewusst den christlichen Kontext – zumindest bei jenen wenigen, die sich heute der Funktion von Triptychen noch bewusst sind – aber der meditative Flow löst die andächtige Stimmung aus dem abendländischen, christlichen Kontext und transformiert sie in die meditativen Stimmungen des Morgenlandes.

Oestergaards künstlerische Arbeitsweise enthält Parallelen zum Vorgehen, das in der japanischen Dichtkunst Tradition hat. Haiku und Senryū bezeichnen japanische Gedichtformen, die zwar formal identisch sind, da ihre Kennzeichen jeweils Kürze, Konkretheit, Gegenwärtigkeit und Offenheit sind, aber ein Senryū wendet sich mehr dem Persönlichen und dem Emotionalen zu. Die dargestellten Dinge in einem Senryū sind Repräsentanten erlebter Momente und der damit verbundenen Gefühle. Die Natur wird zum Spiegel der Seele. Objekte werden stellvertretend und symbolhaft benutzt. So verhält es sich auch bei Oestergaards Sammel- und Erinnerungsstücken. Und die Parallelen gehen weiter. Ein Senryū besteht – wie ein Haiku – meistens aus drei Wortgruppen, so wie ein viertes Bild aus drei Bildern besteht. Senryū drücken Gefühle durch Bilder aus, die sie mit Worten ausdrücken (?) und aus Erinnerungen und Erfahrungen gesammelt haben. Oestergaard sammelt die Bilder und untermalt sie mit einer Geschichte.

Haikus haben sich im Laufe ihrer Geschichte mit dem Zen-Buddhismus und der meditativen Versenkung verbunden, um die es im Zen geht. In gleicher Weise können sich die vierten Bilder mit der meditativen Stimmung des Zens verbinden, allerdings ohne das Ich aufzugeben oder aufzulösen. Das erkennende Ich begrenzt lediglich den Glauben des unterbewussten Ichs durch das Wissen (des erkennenden Ichs)(?) über die vielschichtige Realität, die es umgibt, in einem Metalog. In einer solchen meditativen Stimmung kann die Konstruktion der vierten Bilder Brücken schlagen: von den analogen zu den digitalen Medien, von den Offenbarungen des Naiven und Intuitiven zur geistigen Welt der Metastufen des Lebens, des Geistes, des Lernens und der Kunst und letztendlich auch von dem, was uns bewusst ist und was wir wissen, zu unserem Unterbewusstsein und unserem Glauben. Vielleicht können die Brücken unseren Blick mit einem solchen Metalog sogar für eine neue, kreativere Welt öffnen, in der unser Glaube durch unser Wissen begrenzt wird.

Ralf Jochen Moser

Für alle vierten Bilder gilt:
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 21 x 60 cm oder 42 x 120 cm
Preise 2024:
21 x 60 cm 650€ plus 120€ für den Rahmen
42 x 120 cm 1300€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Winterlied

Winterlied
Kurz vor dem Baumstamm werden wir langsamer, halten uns still in der Strömung, schauen durch den Nebel hinauf zu diesem langen, dunklen Zweibeiner hinter dem Gras, der sich eine Kiste vor die Augen hält.
Es klickt und surrt dreimal durch den Nebel, eine fremde Melodie.
Dreimal steckt er etwas in sein Gefieder.

Traum des Anglers

Traum des Anglers
Der Angler hüllt sich ins warme Gelb der Dämmerung, das ihm am Himmel und im Fluss entgegenströmt – seine Traumfarbe.
Er sieht ihr hinterher, den Fluss hinunter.
Was, wenn er sich ins Wasser ließe, die Angel fest am Block verankert?
Ein paar Momente wie ein Fisch durch den Strom gleiten.
Hinaufschauen zu den Ästen am Ufer.
Und sie hinunter zum großen, zappelnden Fisch an der Angelschnur.
Was, wenn er sich langsam wieder an Land zöge?
Er wäre Fisch gewesen, könnte erzählen von der Strömung, von der Angel.

Scherbe 2: Verwandlung

Scherbe 2: Verwandlung
Im Abendlicht finde ich Scherben in der Nähe des Baumes mit den monumentalen Wurzelsträngen.
Ärger steigt hoch, ich hebe eine auf und halte sie zur Mahnung vor den dunklen Fluss.
Auf den Bildern sehe ich die Verwandlung.
Zwischen den Steinen und dem Baum ist sie zur magischen Scheibe geworden, glitzert, funkelt, erzählt.

Scherbe 1: Flasche ohne Post

Scherbe 1 : Flasche ohne Post
Keine Flaschenpost, keine Nachricht.
Oder doch?
Ich halte die grüne Scherbe vor die Flusslandschaft und versuche, übriggebliebene Zeichen zu entziffern.
Die Kiesel am Ufer beginnen zu vibrieren.

Kähne an Ketten

Kähne an Ketten
Erinnerungen an jahrzehntealte Dias führen mich ans Ufer.
Hier unten, hier lagen Kähne an Ketten.
Hier liegen noch immer Kähne an Ketten.
Ich fische Bilder aus dem Fluss.
An Ketten.

Energie 2: Unsichtbar

Energie 2: Unsichtbar
Wasser dampft aus den Türmen, sie verdauen den Fluss und schicken ihn in den Himmel, damit wir nicht frieren.
Zurück am Auto sehe ich die Leiterbahnen der Heckscheibenheizung neben dem Baum.
Für einen Moment lang kann ich die Strahlung sehen.

Energie 1: Federleicht

Energie 1: Federleicht
Das GKM und der Fluss.
Zwei große, übermächtige Bekannte, vor denen ich im weichen Kieselufer bei jedem Schritt einsinke..
Wie kann ich euch bändigen, euch freundlich stimmen.
Mit der Kamera in der einen Hand suche ich den Boden nach etwas Brauchbarem ab.

Schiff mit Aussicht

Ein Schiff mit Aussichten
Hier liegen wir, geschlagen und zurechtgesägt für unsere letzte Aufgabe.
Seht her, rufen wir, schaut ans Ufer.
Wir sind immer für euch da, auch jetzt noch.
Und plötzlich erscheint das lange weiße Schiff mit den vielen Augen.

Dunkles Wasser

Dunkles Wasser
Das dunkle Wasser ist wie Tinte, die durch mein Gedächtnis kreist und wirbelt.
Manchmal wird das Wasser schwarz vor lauter Wörtern, Buchstaben und Satzzeichen.
Bis sie in den Wellen der fließenden Grammatik langsam wieder zu ganzen Sätzen werden.
Nichts geht verloren.

Aufgeräumt

Aufgeräumt
Ich zwinge mich hinzuschauen und drücke mit der alten Spectra dreimal ab.
Alles überbelichtet.
Zuhause am Monitor ziehe ich die Gradationskurven nach unten, um wiederzuentdecken, was sich auf den Bildern versteckt hat. Messer, Gabel und Pappteller tauchen wieder auf.
Ich stelle die drei Bilder nebeneinander und bin erleichtert.

AiD ART M 2024 – Simone van de Loo

Simone van de Loo inszeniert die Wirklichkeit, um die Wirklichkeit ihrer Inszenierung zu untersuchen. Dabei blicken wir nicht auf Geschichten, deren Verlauf vorbestimmt ist, sondern auf die vielen Möglichkeiten, die mögliche Geschichten umgeben und sich so neben der inszenierten Wirklichkeit auftun. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Möglichkeiten erfüllen oder einfach Möglichkeiten bleiben.

Der cineastische Charakter ihrer Bilder fordert unsere Augen auf, uns auf einen Spaziergang durch unser Unterbewusstsein mitzunehmen. Erinnerungen werden geweckt und all die Rückstände, die sie in uns zurückgelassen haben, poppen wie Szenen in einem Film auf. Jede und Jeder erlebt eine intime Reise durch Gelegenheiten, Sehnsüchte, Leidenschaften, Stimmungen und durch die Zeit. Wer sich auf die Bilder einlässt, der reist nicht nur durch die Zeit, sondern braucht auch ausreichend Zeit, um die Reise auskosten zu können. Wer die Bilder an der eigenen Wand hat, kann immer wieder Kurzreisen erleben.

Lichtbilder

In „Lichtbildern“ zeigt uns Simone van de Loo Orte, die in unseren Alltag eingegangen sind: ein Restaurant, ein Kiosk, eine Eisdiele, ein beleuchtetes Haus, ein Schriftzug. Es sind gewöhnliche Motive, aber die Magie des inszenierten Lichts hält unser Unterbewusstsein in Gang und beleuchtet mit Vorliebe die ausgelassenen, verpassten, noch nicht zur Wirklichkeit gewordenen Möglichkeiten, die unsere Sehnsucht beleuchten. Um eine solche Inszenierung auf die Spitze zu treiben, muss es Nacht sein. In der Nacht löst sich die Sehnsucht am leichtesten aus den Schatten und beflügelt unseren Spaziergang durch unsere unbewussten Sehnsüchte.

Um die Magie des Lichtes in ihren Arbeiten zur Wirkung zu bringen, installiert sie Lichtpunkte hinter ihren Fotografien. Je dunkler der Raum, desto mehr erstrahlen ihre Motive. Wie im Kino folgt das Auge den inszenierten Wegen des Lichts und fügt aus der Erinnerung einsame Heldinnen, Helden, Halunken, Liebende, Freunde, Liebschaften und andere Nebendarsteller des eigenen Lebens hinzu.

Ralf Jochen Moser

Alle Lichtbilder sind auf Leuchtkästen mit individueller Lichtinszenierung montiert; die Leds des Leuchtkasten werden über ein 220 Volt Kabel mit Strom versorgt.

Westend

Titel: Westend
Auflage: 5+1 AP
Material: Fine Art Print | 40 x 40 cm | Leuchtkasten mit individuell inszenierter Beleuchtung
Preise 2024:
40 x 40 cm im Leuchtkasten 1800 €

Heidelberger Platz

Titel: Heidelberger Platz
Auflage: 5+1 AP
Material: Fine Art Print | 40 x 40 cm | Leuchtkasten mit individuell inszenierter Beleuchtung
Preise 2024:
40 x 40 cm im Leuchtkasten 1800 €

Cirque

Titel: Cirque
Auflage: 5+1 AP
Material: Fine Art Print | 40 x 40 cm | Leuchtkasten mit individuell inszenierter Beleuchtung
Preise 2024:
40 x 40 cm im Leuchtkasten 1800 €

Information

Titel: Information
Auflage: 5+1 AP
Material: Fine Art Print | 40 x 40 cm | Leuchtkasten mit individuell inszenierter Beleuchtung
Preise 2024:
40 x 40 cm im Leuchtkasten 1800 €

Kurzbiografie

Simone van de Loo ist Juristin, Filmautorin und Fotografin. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen realisierte sie als Autorin für das ZDF über fast 20 Jahre Filmbeiträge und Reportagen.

Parallel näherte sie sich über die Gestaltung ihrer filmischen Szenen mehr und mehr der Fotografie an. Seit 2003 beschäftigt sie sich mit Fotografie, seit 2010 mit Fotocollagen. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt, war an diversen Gruppenausstellungen beteiligt und hatte zahlreiche Einzelausstellungen wie in der Frankfurt School of Finance, im Kunstverein Bad Godesberg, in der Galerie Martina Detterer in Frankfurt, in der Galerie Kerstner in Kronberg, in der Galerie Uhn in Königstein. Ihr Projekt „Lichtbilder“ wird seit 2017 regelmäßig im Kunstverein Familie Montez in Frankfurt gezeigt.

AiD ART M 2024 – Bettina Hachmann

 Vom Werden, Vergehen, Wachsen und Voranschreiten

Wer vom Werden, Vergehen, Wachsen und Voranschreiten spricht, behandelt ein Thema, das die Philosophie, die Religionswissenschaft, die Geisteswissenschaften, die Sozialwissenschaften, die Kulturwissenschaften und viele andere außerhalb der Natur- und Ingenieurwissenschaften umschiffen und ignorieren, um an einem alten Glauben festzuhalten, der Transformation, die kein wirkliches Werden und Vergehen kennt, sondern nur den Übergang von einem in einen anderen Zustand. Das betrifft den Geist, die Seelen, die Ahnen und alles was im Kreislauf des Lebens so kreist.

Aristoteles war möglicherweise der Erste, der darlegte, dass auch ein gleichzeitiges Vergehen ins Nichts und ein Werden aus dem Nichts vorstellbar wäre und zwar ohne Transformation. Zumindest das Vergehen ins Nichts, scheint beobachtbar, wenn Arten womöglich für immer von der Erde verschwinden und aussterben. Dringt man tiefer in die Naturwissenschaften und den Begriff des Nichts ein, gibt es selbst dort keine gesicherten Erkenntnisse über das Werden und Vergehen. Wenn Materie und Energie im Vakuum für uns aus dem Nichts auftauchen, dann haben wir keine Gewissheit, ob sie aus einer anderen Dimension als Raum und Zeit in unsere Dimensionen kommen, aus dem Nichts kommen, ob es die Leere in unserer Wirklichkeit überhaupt gibt oder ob es sich doch um eine wie auch immer geartete Transformation handelt. Es könnte sich genauso gut um ein Vergehen und ein gleichzeitiges Entstehen handeln. Wir wissen es nicht.

Wo wir nicht wissen, setzt der Glaube an; aber in vielen Fällen kann uns Beobachten und Lernen weiter bringen, als es der Glaube allein vermag. Denn der Glaube vermag viel Unheil zu bringen, wenn ihn nicht alle teilen; insbesondere dann, wenn es nicht einfach nur um Energie und Materie geht. Uns selbst ein Bild zu machen, hilft uns bei existenziellen Themen wie dem Werden und Vergehen, den Glauben auf ein gesundes Maß zu begrenzen, unsere Ängste und Emotionen auszuleben und ein persönliches Gleichgewicht zu finden.

Bettina Hachmanns Bilder sind wie Anker, die uns immer wieder fest im Prozess des Fragens, Beobachten und Lernens verankern können und uns sichern, unser Gleichgewicht immer wieder aufs neue zu entdecken und – wenn nötig – zu verschieben. Das liegt an ihrem Zugang zur Natur, zur Schönheit und zur Welt der keine Ismen zu kennen scheint. Selbst der Naturalismus – weder Varianten des philosophischen noch des literarischen – vermögen nicht, ihren Schaffensprozess zu prägen oder in irgendeiner Weise einzuschränken. Seid vielen Jahren beschäftigt sie sich mit der Natur, dem Kreislauf des Lebens und dem was wir dabei lernen können und überträgt ihre Erkenntnisse in visuell codierte Möglichkeiten und Einschränkungen, die uns die Natur und das Leben bieten und auferlegen.

Die besondere Qualität der Bilder besteht darin, dass sich Bettina Hachmanns intuitives Wissen um das Werden und Vergehen als vielfältige Möglichkeiten präsentieren und nicht als Bevormundung durch einen wissenden Glauben oder einen wissenden Ismus. So ist es Jeder und Jedem möglich, sich immer wieder auf das Thema einzulassen und immer wieder ein neues, besseres Gleichgewicht für sich selbst zu finden. Die besondere Qualität der Bilderzeigt sich, indem sie durch ihre Möglichkeiten deshalb vielen helfen können, weil jedes Individuum in den vielfältigen Möglichkeiten ihr eigenes, individuelles Gleichgewicht finden kann. So bieten sie, im Gegensatz zu den Ismen, Methoden und Sprachspielen, die dort über die Köpfe von Individuen hinweg verallgemeinern, eine persönliche Hilfe für individuelle Entscheidungen an. In dieser Form ermöglichen die Bilder ein individuelles, persönliches Wachstum, das alle mit mehr Zuversicht in selbstgewählte Richtungen voranschreiten lässt. Auf diese Weise schaffen ihre Bilder den Balanceakt Hoffnung, Hilfe und Anker zu sein, ohne Bevormundung, gutbegründeter Glaube oder gutgläubige Wissenschaft zu sein.

Ralf Jochen Moser

Die Editionen “ Vom Werden, Vergehen, Wachsen und Voranschreiten“ bieten ihnen zahlreiche Möglichkeiten, die Bilder von Bettina Hachmann in ihr Leben zu lassen.

Vom Werden, Vergehen, Wachsen und Voranschreiten I

Titel: Silber I
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Titel: Gelb-Braun I
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Titel: Rot-Orange I
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Vom Werden, Vergehen, Wachsen und Voranschreiten II

Titel: Silber II
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Titel: Gelb-Braun II
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Titel: Rot-Orange II
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Vom Werden, Vergehen, Wachsen und Voranschreiten III

Titel: Silber III
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Titel: Gelb-Braun III
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Titel: Rot-Orange III
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 90 x 90 cm
Preise 2024:
60 x 60 cm 1200 plus 150€ für den Rahmen
90 x 90 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Malerei

Die Reaktionen, die Bettina Hachmanns Bilder Auslösen sind vielfältig, unmittelbar und irritierend. Wer ihre Malerei ins Auge fasst, wird mitgenommen in eine Welt, die erst friedlich daher kommt, aber auf den zweiten Blick mit ihren harten Schnitten, geflickten Löchern, gerissenem Papier, netzartigen Strukturen, feinen Linien und Gespinsten weniger friedliche Spuren des Lebens aufzeigt. Die Bilder rufen eigene Erinnerungen an seelische Verletzungen und Schmerz hervor und wirken auf jeden in anderer Weise, aber sie lassen niemanden kalt.

70×70 cm,
Mixed Media,O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2023,
3500 €

80×80 cm,
Mixed Media,O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2020, 4000 €

100×120 cm,
Mixed Media, O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2024,
5500 €

80×80 cm,
Mixed Media, O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2024,
4000 €

80×80 cm,
Mixed Media, O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2024,
4000 €

80×80 cm,
Mixed Media,O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2023,
4000 €

80×80 cm,
Mixed Media,O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2023,
4000 €

80×100 cm,
Mixed Media,O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2023,
4500 €

140×120 cm,
Mixed Media, O.T.,
gerahmt im Stahlrahmen,
2019,
6500 €

AiD ART M 2024 – Ralf Jochen Moser

Bildedition: Eine Erkenntnislehre des Heiligen

Die Epistemologie des Heiligen ist ein Projekt, das Gregory und Mary Catherine Bateson begonnen haben, bei dem aber sehr viele Fragen offen geblieben sind und für das die Zeit eines Lebens nicht ausreicht. Die Bildedition nimmt das Thema auf und spürt dem Heiligen und seiner Verbindung zur Erkenntnis- und Wissenschaftslehre einerseits und der Kybernetik andererseits nach. Dabei ist Lehre in Erkenntnis- und Wissenschaftslehre mehr als ein Wort. Es unterscheidet das technologische Weltbild einer kybernetischen Techne, in dem der Glaube durch unsere Beobachtungen und unser Wissen begrenzt wird, von dem idealisierenden Weltbild mit ihren Erkenntnis-, Wissenschafts-, Kultur-, Kunst- und Sozialtheorien. Seinen Anfang hat das Heilige aber in den idealistischen Wurzeln der alten Religionen, ihrer Götter, ihrer Magie, ihrer Opfergaben, ihrer heiligen Orte, ihrer heiligen Rituale und seit der Erfindung der sumerischen Keilschrift auch in heiligen Schriften.

Von Ahnen, Geistern, anderen Göttern und einem heiligen Berg

In „Von Ahnen, Geistern, anderen Göttern und einem heiligen Berg“ geht es um unsere Herkunft, den Kreislauf des Lebens und letztendlich um Unsterblichkeit, ein Thema das bei Jägern und Sammlern weniger ausgeprägt scheint als bei Feldbau treibenden Gemeinschaften. Es war die Megalithkultur, die den Feldbau in die Welt getragen hat. Ursprung des Feldbaus war möglicherweise der erste heilige Hügel „Göbekli Tepe“ ; eine Hypothese, die  Klaus Schmidt (1953–2014) etablierte. Er vernutete, dass es sich um ein steinzeitliches Bergheiligtum gehandelt habe, an dem zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit, verschiedene Jägergruppen zusammen arbeiteten, um eine rituelle Begegnungsstätte für die Jägergruppen zu schaffen. Der Feldbau und die Viehzucht entstand als Folge, weil die Jäger das am Berg wachsende Getreide, gegen alle tierischen und menschlichen Konkurrenten verteidigten.

Klaus Schmidt brachte auch die Idee ins Spiel, dass Göbekli Tepe der heilige Berg Du-Ku der Sumerer sein könnte. Die Sumerer glaubten, der Ackerbau, die Viehzucht und die Webkunst seien vom heiligen Berg Du-Ku zu den Menschen gebracht worden. Auf dem heiligen Berg lebten die namenlosen Götter, die Ahnen der sumerischen Götter. Ein solcher Zusammenhang ist reine Spekulation, aber eine schöne Idee.

Wie dem auch sei, die Menschen der Megalithkultur beschäftigten sich, darauf deuten ihre Grabanlagen hin, mit den gleichen Themen wie die Sumerer: dem Kreislauf des Lebens, seine Prägung durch das Sonnenjahr, seine Jahreszeiten und seine Monde. Dabei spiegelte der Mond durch sein Werden vom Neumond zum Vollmond und sein Vergehen vom Vollmond zum Neumond den Kreislauf des Lebens.

Titel: Die Braut und die heilige Hochzeit, 2022
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 100 x 100 cm
Preise:
60 x 80 cm 1250€ plus 180€ für den Rahmen
90 x 120 cm 2500€ plus 360€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Das Bild zeigt ein Großsteingrab der Megalithkultur. Es scheint das Grab einer Göttin zu sein. Die Nordwest-Südost orientierte Anlage wird aufgrund der Ausrichtung auf den Sonnenaufgang zu Mittsommer mit der Sommersonnenwende in Verbindung gebracht und
die Steinreihen deuten auf die Auf- und Untergangsazimute des Mondes in seinem Deklinationsextrem. Die Beobachtung der Sonne, der Planeten und insbesondere des Mondes scheint kennzeichnend für den Glauben der Menschen der Megalithkultur und auch der Sumerer gewesen zu sein. In den Mythen der Sumerer repräsentiert die Braut in der Heiligen Hochzeit die erste Tochter des Mondes, den Morgen- und den Abendstern und eine Fruchtbarkeitsgöttin, die zur Herrin über Himmel und Erde, Leben und Tod wurde. Ihr sumerischer Name ist Inanna. Später in Babylon wurde sie Ištar genannt. In der heiligen Hochzeit ermächtigt sie die Könige von Uruk in ihrem Namen zu Herrschen. Für lange Zeit wird das Heilige durch eine Herrschaftsstruktur hergestellt, die Fruchtbarkeit, Schutz und ein besseres Leben versprach.

Titel: Der Skorpion der Braut, 2022
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 100 x 100 cm
Preise:
60 x 60 cm 900€ plus 150€ für den Rahmen
100 x 100 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Im Mythos „Inanna bringt das Himmelshaus für die Erde“ kommt ihr der Skorpion des Himmels in die Quere und sie schlägt ihm den Schwanz ab. Der Mythos ist Teil des sumerischen Schöpfungsmythos, der als Vorlage für die Genesis im alten Testament diente und viele andere Kulturen beeinflusste. Am Ende des Mythos zollt Anu der Herr des Himmel Inanna seinen Respekt und erkennt sie als Oberste der Anunna an. Die Anunna sind der Götterrat der sumerischen Götter, in dem alle Götter vertreten sind, die von Anu abstammen (Vom Samen Anus sind). Der ideale Staat der Sumerer wurde durch den Rat der Anunna genauso geprägt wie der idealen Staat bei Platon.

Im Mythos „Inanna und Enki“ holt Inanna die Weisheits- und Schicksalstafeln von Eridu in ihr Himmelshaus nach Uruk; eine Tat, die sie endgültig zur Herrschaft über den Rat und die anderen Götter ermächtigt.

Titel: Der Opfertisch der Heiden, 2022
Auflage: 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 100 x 100 cm
Preise Druck:
60 x 60 cm 900€ plus 150€ für den Rahmen
100 x 100 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Auch das Opfern von Essen und Getränken kommt aus der steinzeitlichen Megalithkultur und diente insbesondere dem Erhalt der Fruchtbarkeit der Erde.

Titel Das blutende Herz des Bräutigams, 2022
Auflage 10+3 AP
Material Fine Art Print | 60 x 60 cm oder 100 x 100 cm
Preise Druck:
60 x 60 cm 900€ plus 150€ für den Rahmen
100 x 100 cm 2500€ plus 310€ für den Rahmen
Rahmung: Halbe Classic, Alu 8, schwarz matt, entspiegeltes Museumsglas.

Das blutende Herz des Bräutigams weist auf die Sterblichkeit der Herrscher und ihrem Wunsch nach Unsterblichkeit. Der bekannteste König von Uruk ist sicherlich Gilgamesch. Ein ihm geweihtes Epos erzählt seine Geschichte als König von Uruk, seiner Freundschaft mit Enkidu, ihren gemeinsamen Heldentaten und nach Enkidus Tod von Gilgameschs verzweifelter Suche nach Unsterblichkeit. Am Ende muss der Gilgamesch einsehen, dass diese nur den Göttern gegeben ist. Leben und Sterben ist dagegen ein notwendiger Teil der menschlichen Natur.

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