In den letzten Jahren wendet sich Gisela Hachmann-Ruch entschieden einer Technik zu, die sich unter ihren Händen fernab von illustrativen oder gar volkskundlichen Formen des Hochdrucks bewegt. Der Linolschnitt ist für sie zu einem Spielfeld von Formen und Farben geworden.
Lasurartig gedruckte Farbschichten von verschiedenen Platten ergeben dabei fast den Eindruck von Malerei. Grafische und malerische Merkmale verschmelzen zu einer Bildeinheit, die Formen werden auf ihren zeichenhaften Kern reduziert, das Nebensächliche wird weggeschnitten, es findet eine Konzentration auf das Wesentliche statt.
Die Materialität der Linolplatte bindet die Künstlerin in die Bildfindung ein, die nicht von Beginn an feststeht, sondern sich im stufenweisen Druckprozess entwickelt.
„Innen-Raum“
Die Grafik „Innen-Raum“ von 2024 in einer geringen Auflage von drei Exemplaren ist ein Beispiel für die Reduktion eines ursprünglich fotografischen Ausschnitts zu einem abstrakten Raumgefüge von horizontalen und vertikalen Elementen.
Die Tiefe des Schwarz wird überlagert von differenzierten Grau – und Grüntönen, die sich stufenweise von Dunkel nach Hell entwickeln.
Die Möglichkeit der Vervielfältigung spielt dabei kaum eine Rolle, vielmehr die Kombination unterschiedlicher Druckstöcke, das Experimentieren in der Farbgebung, wodurch sich immer neue Kombinationen und Variationen der Gestaltung öffnen.
Titel: „Innen – Raum“
Auflage: 3
Linolschnitt auf Hahnemühle -Bütten | 73 x 53 cm
Preis 2024: 840,00 €
CV
Gisela Hachmann-Ruch
1947 geboren in Lahr/Baden
1966 – 72 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1969 – 73 Studium der Kunstwissenschaft an der Universität Karlsruhe
1989 1.Preis beim Kunstwettbewerb „Stahlgerüstbau“ in Mannheim
1991 Preisträgerin beim Wettbewerb Kunst am Bau der Musikhochschule Mannheim
1995 Willibald – Kramm – Preis Heidelberg
1996 Arbeitsstipendium am Masereel-Zentrum Antwerpen
2000 Preisträgerin beim Wettbewerb Kunst am Bau für das Auswärtige Amt Berlin
2023 1. Vorsitzende des BBK Heidelberg und des Forums für Kunst Heidelberg
Einzelausstellungen (Auswahl)
1979 Galerie am Paradiesplatz, Lindau, Kulturtage Freinsheim (Pfalz
1980 Kunstverein Bruchsal, Galerie Imago Frankfurt
1981 Kunstverein Heidelberg, Aspekte von Zeichnung
1986 Galerie Sole d‘Oro Heidelberg, Künstlerhaus Offenburg
1991 Galerie Dialog, Mannheim, Galerie Walch Reilingen
1993 Rathausgalerie Ludwigshafen
1994 Produzentengalerie Passau
1995 Galerie Sole d‘ Oro, Willibald-Kramm-Preis
1997 Galerie Metall und Form Heidelberg
1998 Volkshochschule Heidelberg
1999 Stadtbücherei Walldorf
2002 Galerie Nedev Heidelberg
2004 Kunstspektrum Krefeld, Maison de Heidelberg Montpellier
2008 Akademie Hohenwart Pforzheim
2010 Kurpfälzisches Museum Heidelberg, Retrospektive
2013 Dossenheim – Perspektiven, Rathaus und Museumsscheuer
2020 Linolschnittserien, Stadtbücherei Heidelberg
zahlreiche Beteiligungen im In – und Ausland
Arbeiten im öffentlichen Raum und in öffentlichen Sammlungen
Staatliche Grafiksammlung München, Land Baden-Württemberg, Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg, Landesmuseum für Technik und Arbeit Mannheim, Land Rheinland-Pfalz, Deutscher Bundestag, Justizministerium Berlin,Stadt Heidelberg, Stadt Mannheim, Stadt Walldorf, Stadt Neckargemünd, Rhein-Neckar-Kreis, Auswärtiges Amt Berlin, Kurpfälzisches Museum Heidelberg